Was Sie über Offset-Drucker wissen sollten
Im professionellen Bereich ist häufig vom Offset-Druckverfahren die Rede. Hinter der englischen Bezeichnung Offset verbirgt sich das Wort „absetzen“. Es handelt sich um ein indirektes Flachdruckverfahren, welches in erster Linie wegen seiner hochwertigen Druckqualität bekannt ist. Offset-Drucker werden für den Buch-, Zeitschriften- und Werbedruck verwendet. Damit lassen sich nahezu alle bekannten Druckmedien einschließlich Bedruckstoffe bedrucken. Hier können Sie sich über die Besonderheiten dieser Offset-Drucker und deren Verbrauchsmaterialien informieren.
Offset-Drucker Aufbau
Offset-Drucker sind sehr große Druckmaschinen, die vornehmlich in der Druckindustrie eingesetzt werden. Früher waren diese Druckwerke auch in Hausdruckereien vertreten. Mittlerweile sind kleinere Druckereien jedoch auf Digitaldrucker bzw. Produktionsdrucker umgestiegen. Da es sich hier um ein indirektes Druckverfahren handelt, wird eine spezielle Druckvorlage benötigt. Diese ist mit den erforderlichen Druckdaten schon fertig bestückt. Ein Anschluss für ein PC-System ist in aller Regel hier nicht vorgesehen. Offset-Drucker benötigen für den Betrieb meist eine 400 Volt Stromverbindung. Es können hiermit auch größere Formate als DIN A4 oder A3 gedruckt werden. Das beste Beispiel stellt der Zeitungsdruck dar. Neben dem Schwarzweiß-Druck können Sie mit Offset-Druckern auch in Farbe drucken.
Offset-Drucker Funktionsweise
Die Funktionsweise ist von der Art des Offset-Druckers abhängig. Grundsätzlich muss zwischen den Bogen-Offset-Druckern und den Rollen-Offset-Druckern unterschieden werden.
Bogen-Offset-Drucker
Ein Bogen-Offset-Drucker bietet eine hervorragende Druckqualität. Damit lässt sich eine Vielzahl an Vorlagen professionell in Schwarzweiß oder in Farbe drucken. Zu Beginn des Druckvorgangs wird ein Stapel Papier ein den Anleger der Maschine eingelegt. Der Anleger führt das Einzelblatt dem Anlagetisch zu und transportiert es danach zum ersten Druckwerk. Eine Bogen-Offset-Druckmaschine verfügt über mindestens ein Druckwerk. Dieses besteht im Einzelnen aus der Druckform, einem Gummituch- bzw. Gegendruckzylinder und einem Feucht- und Farbdruckwerk. Bogen-Offset-Drucker werden beispielsweise von den Herstellern Heidelberg, MAN Roland, KBA und Komori angeboten.
Für den Farbdruck wird jeweils ein eigenes Druckwerk benötigt, sodass das zu bedruckende Blatt mehrfach eingezogen und bedruckt wird. Der Druckvorlage werden Wasser und Farbe zugeführt. Alle gewässerten Stellen können keine Farbe annehmen. Das Blatt bleibt hierbei Weiß. Alle anderen Stellen werden mit Farbe bedruckt. Feuchtemittel (Wasser) und Farbe werden zunächst auf eine Druckplatte übertragen. Von der Druckplatte wird die Druckfarbe auf ein Gummituch übertragen. Erst von dort wird das Druckbild auf das Druckmedium übertragen. Ein Gegendruckzylinder sorgt dafür, dass ein ausreichender Anpressdruck gebildet wird und somit das Druckbild in bester Qualität übertragen werden kann. Über den Ausleger wird das bedruckte Blatt Papier anschließend auf einen Stapel gelegt. Damit die Farbe schneller trocknet, verwendet der Ausleger einer Bogen-Offset-Maschine diverse Trocknungsaggregate sowie ein Trocknungspuder.
Rollen-Offset-Drucker
Beim Rollen-Offset-Drucker müssen Sie zwischen dem Heatset-Verfahren und dem Coldset-Verfahren unterscheiden. Erstere Technik wird bei farbigen Zeitschriften angewandt. Zeitungen werden dagegen meist im Coldset-Verfahren gedruckt. Zu den bekannten Herstellern von Rollen-Offset-Druckmaschinen gehört das Unternehmen MAN Roland.
Über einen Rollenwechsler erfolgt die Zuführung einer aufgewickelten Endlospapierbahn. Bevor der Rollenwechsler das Druckerpapier dem Druckwerk zuführt, wird es nochmals gespannt. Eine gleichmäßige Spannung ist für einen optimalen Druckprozess sehr wichtig. Rollen-Offset-Drucker verfügen über meist über vier Doppeldruckwerke für die Farben Cyan, Magenat, Yellow und Schwarz.
Es muss zwischen stehenden und liegenden Maschinen unterschieden werden. Erstere ordnen die Druckseiten im Hochformat an. Liegende Maschinen ordnen die Druckseiten im Querformat an. Jedes Druckwerk besteht im Grunde aus einem Farbwerk, einem Feuchtwerk, einem Plattenzylinder, einem Gummituchzylinder sowie einem Gegendruckzylinder. Nach dem Ausdruck wird das Druckerpapier über eine Trocknungsanlage oder mithilfe eines Kühlwalzenaggregates getrocknet. Dadurch kann sich die Druckerfarbe am besten mit dem Papier verbinden. Nach dem Druck und der Papierablage können weitere Endverarbeitungskomponenten angeschlossen werden. So lässt sich das Papier über einen Falzapparat auf das gewünschte Format bringen.
Offset-Drucker Besonderheiten
Offset-Drucker sind keinesfalls mit herkömmlichen Druckern mit PC-Anschluss vergleichbar. Die Druckdaten können jedoch von einem PC-System stammen. Moderne Druckplatten für Offset-Drucker werden belichtet und entwickelt. Die Filme für die Belichtung lassen sich aus herkömmlichen Druckdaten herstellen. Mit einem Offset-Drucker können Sie zahlreiche Materialien bedrucken, wie zum Beispiel
- Papier und Karton,
- Kunststoff und Folien,
- Glas,
- Keramik,
- Metall sowie
- CDs und DVDs.
Interessant ist, dass zum Beispiel die Offset-Drucker der Firma MAN Roland weltweit vermarktet wurden. In den Vereinigten Staaten wurde seinerzeit damit die New York Times gedruckt. Aber auch die Scheichs in den Arabischen Emiraten kauften gleich mehrere Maschinen. Grund hierfür war, dass der Wüstensand den Druckbetrieb in den Fabrikhallen arg beeinträchtigte.
Offset-Drucker Anwendungsbereiche
Offset-Drucker werden beispielsweise für folgende Einsatzzwecke verwendet:
- Zeitungsdruck,
- Zeitschriftendruck,
- Plakate,
- Werbedrucksachen bis hin zum
- Verpackungsdruck.
Offset-Drucker Verbrauchsmaterial
Offset-Druckmaschinen benötigen sehr zähflüssige Druckfarben. Diese bestehen aus einer Vielzahl an Pigmenten, Bindemittel und weitere Zusätze. Die Farben werden über spezielle Behältnisse der Druckmaschine zugeführt. Einzelne Druckerpatronen oder gar Tonerkartuschen suchen Sie hier vergeblich.
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