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Was Sie über Typenraddrucker wissen sollten

Typenraddrucker sind leider schon seit längerer Zeit nicht mehr im Handel erhältlich. Dennoch sind diese robusten Drucker bei vielen immer noch im Einsatz. Diese Drucker gehören zur großen Familie der Impact-Drucker, zu denen auch der Kugelkopfdrucker und natürlich der Nadeldrucker gehören. Es sind die einzigen Modelle, die auch für Durchschläge konzipiert sind.

Typenraddrucker wurden nicht nur für den herkömmlichen Schriftverkehr verwendet, sondern auch für den Lieferschein- und Belegdruck. Selbst beim Endlosdruck auf Endlospapier lassen sich diese Geräte nutzen. Erfahren Sie hier im Ratgeber, wie Typenraddrucker funktionieren und welche Verbrauchsmaterialien diese benötigen.


Typenraddrucker Aufbau

Typenraddrucker haben eine gewisse Ähnlichkeit mit traditionellen, elektrischen Schreibmaschinen. Ihnen fehlt lediglich die vorgesetzte Tastatur, da die Druckdaten von einem Computer stammen. Diese Drucker sind weitaus größer und schwerer als heutige Tintenstrahldrucker. Die bekannten Markenhersteller, wie Triumph Adler, IBM, CBM, Schneider und Brother haben diese Geräte seinerzeit angeboten.

Auf der Oberseite finden Sie hinten die Papierzufuhr. Hier können Sie Einzelblätter sowie Endlospapier einspannen. Über eine gummierte Walze wird das Papier bis zur aktuellen Schreibposition vorgeschoben. Das Druckwerk ist oben meist offen und wird von einer transparenten Kunststoffabdeckung geschützt. Das bedruckte Papier wird oberhalb der Schreibposition wieder ausgegeben. Auf ein separates Ausgabefach müssen Sie hier verzichten. Einige Hersteller haben seinerzeit auch Typenradschreibmaschinen entwickelt, die über eine RS-232-Schnittstelle mit dem Computer verbunden werden konnten. Generell werden die meisten Typenraddrucker über diese Schnittstelle angeschlossen. Für den Betrieb dient eine 230 Volt Stromversorgung.

Kernpunkt ist jedoch das eigentliche Druckwerk mit dem Typenrad. Dieses übernimmt die Aufgabe der heutigen Druckköpfe eines Tintenstrahldruckers. Neben dem Typenrad benötigen diese Drucker noch spezielle Farbbänder. Auf diese kommen wir später noch zu sprechen. Möchten Sie eine andere Schriftart verwenden, dann können Sie das Typenrad auswechseln. Anzumerken ist, dass der Druckbetrieb relativ laut ist.

Typenraddrucker Besonderheiten

Beachten Sie bitte, dass mit einem Typenraddrucker nur diejenigen Schriftzeichen auf das Papier übertragen werden, die sich auf dem Typenrad befinden. Für den Grafikdruck sind diese Drucker nicht geeignet. Das Typenrad selbst ist nur begrenzt haltbar. Die einzelnen Druckzeichen bzw. Prägestempel sitzen auf sehr dünnen Kunststoffspeichen. Diese sind flexibel genug und sorgen dafür, dass ein kleiner Hammer das Zeichen gegen das Farbband schlägt und anschließend wieder in die Ausgangslage zurückspringt.

Diese Drucker waren zur selben Zeit im Einsatz wie die Nadeldrucker. Wenn Sie seinerzeit mit hoher Qualität Dokumente drucken wollten, haben die Typenraddrucker in aller Regel eine bessere Druckqualität geliefert. Zur Konkurrenz der Typenraddrucker zählten die Kugelkopfdrucker. In der Praxis als auch wirtschaftlich gesehen, waren die Typenraddrucker jedoch wesentlich wartungsfreundlicher. Bis heute ist diese Technik erhalten geblieben. Zwar werden kaum noch Typenraddrucker verkauft, aber nach wie vor elektrische Schreibmaschinen mit dieser Technik.

Übrigens unterscheidet sich das Typenraddruckwerk deutlich von den traditionellen Schreibmaschinen. Die ersten Schreibmaschinen und auch die ersten elektrischen Modelle verwendeten einen beweglichen Wagen mit Schreibwalze. Dieser bewegte sich bei jedem Anschlag von links nach rechts. Bei einem Typenrad-Druckwerk gibt es keinen beweglichen Wagen. Hier wandert das Typenrad mit Antriebsmotor von links nach rechts. Dieses Prinzip haben später auch die Tintenstrahldrucker übernommen.


Typenraddrucker Funktionsweise

Typenraddrucker

Zunächst wird das Druckerpapier automatisch oder manuell über die Einzugswalze bis zur Schreibposition transportiert. Über die RS-232-Schnittstelle gelangen die Druckdaten vom PC zum Typenraddrucker. Von der Druckerelektronik werden sowohl der Zeilenvorschub als auch das Typenrad gesteuert.

Das Typenrad ist ein besonderes Bauteil, welches ursprünglich in elektrischen Schreibmaschinen verwendet wurde. Auf einem Rad sitzen auf kleinen Speichen die jeweiligen Druckzeichen in Form von Prägeetiketten.

Durch Drehen über einen Elektromotor wird immer das gewünschte Druckzeichen in die Anschlagposition gebracht. Ein kleiner Hammer schlägt elektromagnetisch gesteuert gegen das Druckzeichen und überträgt das Druckbild mithilfe eines Farbbandes auf das Papier. Je nach Typenradmechanik dreht sich das Typenrad selbst schnell mit oder entgegen dem Uhrzeigersinn. Am häufigsten wurden Einzelblätter bedruckt. Dabei überzeugt der Typenraddrucker mit einer hohen Druckqualität.

Es gibt auch Modelle, die für Endlospapier konzipiert sind. Diesbezüglich befindet sich an jeder Druckseite ein Traktionsantrieb. Das Endlospapier ist an den Seiten mit einer Lochung ausgestattet. Über eine feine Perforation können Sie den Lochstreifen an den Seiten abreißen.


Typenraddrucker Anwendungsbereiche

Typenraddrucker sind zum Teil auch heute noch in Betrieb. Sie eignen sich besonders gut für

  • professionellen Schriftverkehr bzw. Geschäftskorrespondenz,
  • für Durchschläge mit Kohlepapier,
  • für Durchschreibesätze mit Spezialpapier,
  • für den Beleg- und Bondruck,
  • für den Druck auf Endlospapier,
  • zum Beschriften von Etiketten,
  • in Arztpraxen für Rezepte und Krankenscheine,
  • heute seltener in Schreibkanzleien.

Typenraddrucker Verbrauchsmaterial

Die Abbildung zeigt Farbbänder als Verbrauchsmaterial für Typenraddrucker

Damit die Druckzeichen vom Typenrad auf das Druckerpapier übertragen werden können, benötigen Typenraddrucker ein Farbband. Hier stehen meist die Druckfarben

  • Schwarz,
  • Rotschwarz und
  • Violett


​zur Auswahl. Für den Farbdruck sind diese Drucker eigentlich nicht vorgesehen. Je nach Druckertyp benötigen Sie ein Textilfarbband auf einer Spule oder eine Carbon-Farbbandkassette. Im ersten Fall schlagen die Druckzeichen gegen das eingefärbte Textilfarbband. Wenn Sie sich diesen Ausdruck genau ansehen, werden Sie das leichte gepunktete Muster des Textilbandes auch in den gedruckten Zeichen erkennen.

Einen wesentlich sauberen Druck bieten die Carbon-Farbbänder. Hierbei handelt es sich um eine dünne Kunststoff-Folie, auf der sich der Farbstoff befindet. Bei jedem Anschlag wird von dort das Druckzeichen auf das Papier geklebt. Typenrad-Schreibmaschinen verfügen zusätzlich noch über eine Korrekturband. Mit diesem Klebeband wird das versehentlich gedruckte Carbon-Zeichen wieder entfernt. Dafür muss das fehlerhafte Zeichen nochmals eingegeben werden. Bei Typenraddruckern kann auf ein Korrekturband verzichtet werden. Die Kontrolle des Textes erfolgt über einen Bildschirm.

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