Was Sie über Festtintendrucker wissen sollten
Die meisten bekannten Drucker werden in die Kategorien Laser- und Tintenstrahl-Drucker eingeteilt. Hier finden Sie Einzelgeräte, aber auch Multifunktionsdrucker. Dabei lassen sich Dokumente und Bilder zum Teil bis zum Format DIN A3 ausdrucken. Weitaus weniger bekannt sind die sogenannten Festtintendrucker oder Wachsdrucker. Diese werden auch als Solid-Ink-Drucker bezeichnet. Diese Drucker bilden ebenso ein Nischenprodukt, wie die von Ricoh erhältlichen Gel-Drucker. Erfahren Sie hier im Ratgeber, was Festtintendrucker sind, wofür diese benötigt werden und welche Verbrauchsmaterialien diese verwenden.
Festtintendrucker Aufbau
Üblicherweise benötigen Laserdrucker ein trockenes und leichtschmelzendes Tonerpulver zum Drucken. Tintenstrahldrucker verwenden dagegen flüssige Pigmenttinte. Festtintendrucker drucken dagegen mit verflüssigtem Wachs. Die ersten Modelle wurden von der amerikanischen Firma Tektronix entwickelt. Die Druckersparte wurde 1999 vom Druckerhersteller Xerox aufgekauft. Unter der Bezeichnung Phaser werden diese Drucker bis heute angeboten. Darüber hinaus wird die Drucktechnik der Festtintendrucker noch bei den Xerox-Serien WorkCentre und ColorQube eingesetzt.
Optisch sehen diese Geräte mit würfelförmigem Design einem Laserdrucker sehr ähnlich. Vorne finden Sie die Papierschublade und oben die Papierausgabe sowie die benötigten Bedienelemente. Da diese Drucker schon etwas in die Jahre gekommen sind, müssen Sie auf ein großes TFT-Display verzichten. Stattdessen sind diese Geräte höchstens mit einem LC-Display ausgestattet. Über die vordere Wartungsklappe erhalten Sie Zugang zum Druckwerk und können hier die benötigten Wachs-Würfel bzw. Sticks einsetzen. Für den Betrieb wird eine 230 Volt Stromversorgung benötigt. Es wird immerhin eine hohe Leistung benötigt, da die Wachs-Würfel über eine integrierte Hitzequelle am Druckkopf erst verflüssigt werden müssen. Je nach Modell werden Festtintendrucker per Centronics-Schnittstelle, USB oder Ethernet mit einem PC verbunden. Beachten Sie, dass diese Drucker keinen Druckkopf für Tintenpatronen besitzen. Ebenso suchen Sie hier eine Tonerkartusche vergeblich.
Festtintendrucker Funktionsweise
Festtintendrucker gehören auf der einen Seite zu den Matrixdruckern und auf der anderen Seite auch zu den Thermotransferdruckern. Das Druckbild wird durch winzig kleine Wachstropfen erzeugt. Nachdem Sie Ihren Festtintendrucker eingeschaltet haben, müssen Sie eine lange Zeit warten, ehe dieser einsatzbereit ist. Teilweise kann es bis zu 20 Minuten dauern, ehe der Druckkopf den eingesetzten Wachs-Würfel verflüssigt hat. Wird ein solcher Drucker im Büroalltag verwendet, dann sollten Sie den Drucker den ganzen Arbeitstag eingeschaltet. Wenn Sie den Festtintendrucker zwischendurch ausschalten, werden automatisch die Spritzdüsen vollständig entleert. Somit steigen der Festtintenverbrauch und auch die Stromkosten.
Die Wachs-Würfel oder Wachs-Sticks bleiben die ganze Zeit des Einschaltens flüssig und sind somit sofort einsatzbereit. Die Druckdüsen sind entsprechend dicker ausgeführt als bei einem Tintenstrahldrucker. Bei Verarbeitung der Druckdaten werden die gewünschten Druckfarben in Form von kleinen Wachstropfen auf das Druckerpapier aufgebracht. Der Druckvorgang erfolgt zeilenweise wie bei einem Tintenstrahldrucker. Die Druckseite wird nach Beendigung des Druckvorgangs in die Papierausgabe geleitet. Beachten Sie, dass für den laufenden Betrieb lediglich Wachs-Sticks oder –Würfel benötigt werden. Die Druckgeschwindigkeit ist mit einem Laserdrucker in etwa vergleichbar. So kommt der ColorQube zum Beispiel auf eine Druckgeschwindigkeit von 40 Seiten in der Minute. Diese Geschwindigkeit wird nicht nur in Schwarzweiß, sondern auch in Farbe erreicht.
Festtintendrucker Besonderheiten
Auch wenn die Druckgeschwindigkeit relativ hoch ist, sind die Druckdüsen nicht so fein ausgeführt, wie bei einem Tintenstrahldrucker. Die hohen Druckauflösungen von Tintenstrahl- und Laserdruckern erreichen Festtintendrucker nicht. Die Farben können ohne Farbkorrektur etwas blass und verwaschen aussehen. Erst mit einer softwaremäßigen Korrektur erreichen die Festtinten eine hohe und intensive Farbtreue. Die besten Ergebnisse lassen sich zum Beispiel auf Folien erreichen. Somit können Sie für Tageslicht-Projektoren mit Festtinten erstklassige Präsentationen erstellen.
Dagegen sind die Ausdrucke nur eingeschränkt zu verwenden. Die Schriftzeichen und auch mögliche Grafiken und Fotos bestehen aus einer sehr dünnen Wachsschicht. Das bedruckte Papier können Sie somit nicht nachträglich beschriften oder darauf Textstellen markieren. Dafür ist der Ausdruck auf alle Fälle wasserfest. Da die Wachsschicht jedoch hitzeempfindlich ist, können Sie diese Ausdrucke nicht laminieren.
Festtintendrucker Anwendungsbereiche
Festtintendrucker sorgen auf der einen Seite für sehr niedrige Seitenpreise, benötigen aber wesentlich mehr Strom als Laserdrucker. Am häufigsten werden diese Drucker im gewerblichen bzw. industriellen Bereich eingesetzt.
Folgende Einsatzgebiete kommen hier in Betracht:
- in Unternehmen für die Erstellung von eindrucksvollen Präsentationsfolien,
- in Grafikstudios, wo es auf eine hohe Farbbrillanz ankommt,
- in der Werbebranche für Proof-Ausdrucke,
- im gewerblichen und industriellen Bereich für Massendrucksachen
Im Privatbereich sind diese Drucker so gut wie nicht anzutreffen. Aber auch in Büroumgebungen werden heute vornehmlich Tintenstrahl- und Laserdrucker verwendet. Grund hierfür ist die eingeschränkte Nutzung der Wachsausdrucke.
Ebenso benötigen diese Drucker eine etwas lange Aufwärmphase.
Festtintendrucker Verbrauchsmaterial
Tonerkartuschen oder gar Druckerpatronen suchen Sie bei Festtintendruckern vergeblich. Hier stehen die Wachs-Würfel oder die bei Xerox verwendeten ColorStix im Vordergrund. Sie können diese in den gängigen Druckerfarben:
- Schwarz,
- Cyan,
- Magenta und
- Yellow
erhalten. Die aus farbigem Wachs bestehenden Verbrauchsmaterialien sind vollkommen unbedenklich. Sie können diese problemlos in die Hand nehmen und auf einfache Weise in Ihren Drucker einsetzen. Vorteilhaft ist, dass diese Würfel und Sticks vollständig aufgebraucht werden. Verpackungsmüll gibt es hier nicht. Verwechseln Sie bitte einen Festtintendrucker nicht mit einem Gel-Drucker. Sie können übrigens für Ihren Drucker hier bei FairToner ein großes Angebot an Druckerzubehör und Verbrauchsmaterialien finden.
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