In heutiger Zeit sind die meisten Multifunktions-Tintenstrahl- und Laserdrucker auch als Fotokopierer einzusetzen. Dazu scannen Flachbettscanner eine Dokumenten- oder Bildvorlage ab, digitalisieren diese und drucken sie über das Druckwerk wieder aus.
Die Ursprünge liegen jedoch bei Chester F. Carlson, der um 1938 den ersten Fotokopierer auf Basis der Elektrofotografie entwickelte. Durchaus hat es in der Vergangenheit zahlreiche Kopiermethoden gegeben, wobei jedoch das Verfahren mithilfe eines Toners heute den Standard darstellt.
Die Funktionsweise des Fotokopierers
Beim sogenannten Trockenkopierverfahren bzw. der Xerografie wird eine Bildtrommel mit einer lichtempfindlichen Beschichtung versehen. Im Dunkeln ist dieser Fotoleiter elektrisch nichtleitend. Erst bei Lichteinfall entwickelt sich eine gewisse Spannung. Mithilfe von Edelstahl- und Wolframdrähten wird eine Spannung von etwa 5 kV erzeugt. Diese Art von Corona-Aufladung sorgt dafür, dass die Bildtrommel negativ aufgeladen wird. Nun wird die Bildtrommel belichtet. Dies geschieht, indem die Vorlage über eine starke Lichtquelle und einem Objektiv auf die Trommel übertragen wird.
Kopieren mit einem Laserdrucker
Bei Laserdruckern erfolgt die Bildübertragung mithilfe eines Zeilensensors bzw. einem Scanner. Durch den Lichteinfall kommt es auf der Bildtrommel zu elektrischen Entladungen. Dies bedeutet, dass das zu kopierende Bild aus ladungsfreien Zonen besteht. Der Toner wird nun an die belichtete Bildtrommel herangebracht und springt dort wegen der elektrostatischen Aufladung auf die Trommel auf. Überall, an denen später die Bildinformationen auf das Druckerpapier übertragen werden sollen, bleibt das feine Tonerpulver haften. Für diesen Vorgang ist eine magnetische Bürste verantwortlich, die an die drehende Bildtrommel herangeführt wird.
Übertragung der Kopie von der Bildtrommel auf das Druckerpapier
Jetzt muss das Bild von der Trommel auf das Papier gebracht werden. Dazu wird nochmals eine Ladungsquelle mit bis zu 15 kV benötigt, welche den Toner anzieht. Dabei gelangt das Tonerbild 1:1 auf eine Transfertrommel, die meist mit einem Bedruckstoff versehen ist. Von dort wird das Bild auf das Druckerpapier gebracht. Damit das Tonerbild wischfest und haltbar gemacht werden kann, muss es durch zwei Fixierwalzen laufen. Eine der Walzen wird auf bis zu 190 Grad Celsius aufgeheizt. Dabei schmilzt das feine Tonerpulver auf dem Druckerpapier und verewigt sich dort. Die Fotokopie ist erstellt. Nach diesem Vorgang entlädt sich die Bildtrommel wieder und der überschüssige Toner wird über einen Abstreifer abgewischt. Dieser wandert dann in einen Resttonerbehälter.
Hier findet man Toner für viele Laserdrucker und Multifunktionsgeräte
Fazit: Echte Fotokopierer sind selten geworden
In vielen Betrieben werden heute Standalone-Multifunktionslaserdrucker eingesetzt. Dabei hat man die Wahl zwischen reinen Monochrom-Druckwerken oder Farblaserdruckern. Im Gegensatz zu den traditionellen Fotokopierern, die lediglich fotokopieren können, sind die aktuellen MFPs wesentlich flexibler. Damit kann auch von einem PC aus gedruckt und gescannt werden. So ist es nicht verwunderlich, dass Multifunktionsgeräte mit Scanner die traditionellen Kopierer weitgehend verdrängt haben.